Interaktives Kommunikationssystem
Mit diesem Ausstellungsexponat werden die wichtigsten Fakten und Funktionen des menschlichen Kopfes auf einfache und spielerische Weise vermittelt.
2. Semester
März 2024 –
Juni 2024
Interaktive Kommunikationssysteme
Interaktionsgestaltung
Figma, Miro, Arduino, Adobe Illustrator, After Effekts
Das Exponat „Human Head“ entstand im Rahmen des Kurses Interaktive Kommunikationssysteme, welcher sich mit der Gestaltung und Entwicklung einer interaktiven Anwendung befasst, die im Kontext von Ausstellungen oder Museen Wissensgebiete verständlich erfahrbar machen soll. Das zugewiesene Thema war der menschliche Kopf, und unser Ziel war es, Informationen zu diesem Thema in einer interessanten und spielerischen Weise für Schüler der 6. bis 9. Klasse zu vermitteln.
Zu Beginn der Recherche stellten wir fest, dass der Kopf häufig mit vielen Informationen und Beschriftungen dargestellt wird. Schnell waren wir uns einig, dass wir das Thema so strukturieren wollten, dass wir von der Informationsflut nicht überwältigt werden. Unsere Lösung bestand darin, den menschlichen Kopf in verschiedene Abschnitte zu unterteilen, um die Informationen nach und nach zu vermitteln. Nachdem wir bei der Recherche einige bereits existierende Exponate zu diesem sowie zu anderen Themen gefunden hatten, fertigten wir unabhängig voneinander verschiedene Skizzen an. Nach einigen verworfenen Ideen beschlossen wir, eine Art Puzzle zu entwickeln, bei dem der Kopf in mehrere Abschnitte unterteilt ist, sodass die Informationen schrittweise einfließen können. Wir skizzierten und diskutierten verschiedene Konzeptideen, wie das Puzzle aufgebaut sein könnte. Dabei entstanden Ideen wie ein 3D-Modell-Puzzle oder ein runder drehbarer Tisch, die wir jedoch nach einigen Erkenntnissen verwarfen. Die Informationen sollten mittels eines Beamers auf den Tisch projiziert werden, sodass sie leicht veränderbar sind und den Besuchern durch eine Art Quiz vermittelt werden können. Dies weckt ihr Interesse und erzeugt einen spielerischen Effekt. Im nächsten Schritt beschäftigten wir uns mit den Inhalten und deren Struktur. Für die fünf Bereiche (Gehirn, Nase, Mund, Rückenmark, Rachen) erarbeiteten wir jeweils eine Einleitungsfrage, zwei Hauptfragen, die Antworttexte sowie einen „Did you know?“-Text. Bevor wir unser Layout digital umsetzten, erstellten wir einen Prototyp aus Papier, um die Anordnung unserer Elemente zu strukturieren und zu prüfen, wo welche Elemente gut erreichbar und sinnvoll platziert sind. Auch in unserem Figma-Prototyp experimentierten wir intensiv mit verschiedenen Platzierungen und Farbcodierungen, bis wir das finale Layout erreichten. Wir erstellten Illustrationen und Animationen und bereiteten die Texte entsprechend auf. Das Modell für unser Puzzle fertigten wir aus Holz an. Wir laserten die Umrisse des Kopfes und der Puzzleteile aus einer großen Holzplatte. Um genügend Platz für die Technik unter der Holzplatte zu schaffen, bauten wir einen Rahmen und befestigten ihn an der Platte. Auf die Rückseite der Platte klebten wir weiße Pappe, um eine Fläche zu schaffen, auf der die Puzzleteile aufliegen können. Die Puzzlestücke bestehen aus zwei zusammengeklebten Holzplatten. Dadurch sind sie etwas höher als die Grundplatte und lassen sich leichter herausnehmen. Für die endgültige Technik installierten wir zwei Arduinoboards, von denen eines für die Puzzleteile zuständig ist. Es erkennt, ob sich das richtige Puzzleteil an der richtigen Stelle befindet. Das funktioniert mithilfe von Magneten, die auf der Rückseite der Puzzleteile angebracht sind. Treffen die passenden Magnete auf die entsprechenden Reedkontakte, die hinter dem Kopfumriss befestigt sind, geht das Puzzle weiter. Wird ein falsches Teil erkannt, wird der Benutzer darauf hingewiesen, es noch einmal zu versuchen. Um die Antwortmöglichkeiten auszuwählen, verwendeten wir Kupferband, das durch Hautleitfähigkeit Signale überträgt.
Wir haben den Kopf in fünf Puzzleteile unterteilt. Es beginnt mit einer einleitenden Frage zu einem dieser Teile. Das passende Puzzleteil muss dann an der richtigen Stelle im Kopf platziert werden. Wird es korrekt platziert, erscheinen eine Animation und eine kurze Information. Liest man diese gründlich, kann man die nachfolgenden Fragen beantworten. Dann befindet man sich im Kapitel des platzierten Teils, zu dem es jeweils zwei Fragen gibt. Nach der Beantwortung erscheinen weitere Informationen, eine illustrierte Detailansicht sowie Beschriftungen. Die Antwortmöglichkeiten können durch das Berühren der Handfläche auf vorgesehenen Stellen der Holzplatte ausgewählt werden. Dieses Prinzip gilt für jedes Puzzleteil, bis alle fünf korrekt eingesetzt sind und das Puzzle vollständig ist. Da es sich um eine Ausstellungsumgebung handelt, war es uns wichtig, dass es kein Problem ist, wenn man das Puzzle nicht komplett zu Ende macht. Sollten Besucher*innen nach einem Kapitel aufhören, können die nächsten trotzdem mittendrin einsteigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich mit unserem Endprodukt sehr zufrieden bin. Wir hatten stellenweise einige Probleme, wie zum Beispiel bei der technischen Umsetzung oder der Entscheidung über das endgültige Layout und die Farbgestaltung. Diese Herausforderungen haben wir jedoch gemeinsam gut gemeistert. Ich habe bei diesem Projekt sehr viel gelernt und meine Begeisterung für das Thema der interaktiven Ausstellung entdeckt. Besonders hilfreich war der Papierprototyp, mit dem wir frühzeitig Probleme im Layout erkennen konnten. Ich war an allen Schritten beteiligt, vor allem an der Konzeptausarbeitung, der Erstellung des Layouts und der Illustrationen sowie an der technischen Umsetzung.